Haltbarkeit Motoren und Reparatur

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    • Haltbarkeit Motoren und Reparatur

      Hi!

      Ich lese hier immer wieder, daß die Lebensdauer der Motoren im Allgemeinen irgendwo zwischen 20 und 40 Litern liegt. Ich fahre einen Revo und mein Bekannter einen Savage, daher wollte ich nach euren Erfahrungen mit der Haltbarkeit der Motoren (2,5er beim Revo, 4,1er beim Savage) fragen.

      Zweite wichtige Frage: Was wird eigentlich kaputt und muß dann getauscht werden? Nur die Laufgarnitur?

      thx
    • Hi,
      die Laufgarnitur ist dann oft ausgelutscht, das heißt, der Kolben sitzt nicht mehr richtig eng im oberen Totpunkt. Dadurch geht die Kompression flöten. Symptome sind schlechter Leerlauf und absterben des Motors wenn er warm ist. Man kann die Laufgarnitur wieder klemmen lassen, dadurch wird die Kompression wieder nahezu hergestellt. Dann muss man den Motor aber wieder neu einlaufen lassen. Zwingend notwendig ist danach aber der Austausch des Pleuels. Hab ich schon mal machen lassen, funktioniert ganz gut.
      Ein Wechsel des Pleuels kann auch schon bei 10 oder 15 Litern nötig sein, nämlich dann, wenn das Pleuel zuviel Spiel auf dem Kurbelwellenzapfen hat. Symptome sind oft häufiger plötzlicher Kerzentod.
      Desweiteren ist auch das Hauptlager ein hoch beanspruchtes Bauteil und hält nicht ewig. Nach mehreren Litern sollte das auch immer wieder mal kontrolliert werden. Es darf nicht kratzen, das wäre ein Hinweis auf Beschädigungen der Kugeloberflächen/Laufflächen. Wenn es sich in Wohlgefallen auflöst, ist der ganze Motor hin.
      Zu guter letzt fällt mir noch die Kurbelwelle selber ein, genauer der Kurbelwellenzapfen. Bei wirklich hohen Laufleistungen kann der im Laufe der Zeit unrund werden. Dadurch hat wieder das Pleuel zuviel Spiel. Ich hab das schon bei einem Motor geschafft. Normal lohnt sich dann ein Wiederaufbau nicht.
      Vielleicht kann jemand anders noch was dazu sagen.
      Gruß,
      Andreas
    • hallo,

      als aller erstes sollte man einen sehr guten kraftstoff benutzen,
      keine fuselsuppe wo standartmässig schon der motor innen
      nach dem abstellen zu rosten beginnt.

      dann sollte bei seilzugmotoren/Standartmotoren das gemisch
      lieber immer etwas fetter obenrum(vollgasnadel/hauptdüsennadel) sein.

      als kraftstoff sollte 20-25 % nitro verwendet werden.die motoren
      haben dadurch in der etwas fetteren einstellung schon genug
      leistung,laufen kühler und schmieren dadurch besser.

      das pleuel sollte man immer im auge behalten.denn wenn es ein bisschen
      mehr spiel wie im originalzustand hat, dann lieber gleich wechseln.
      sonst bekommt der kolben bei zu viel pleuelspiel einen höhenschlag
      und verschleißt im oberen ot punkt.
      das heißt der kolben verdichtet nicht mehr so gut,und der motor verliert kompression.

      ich checke das nach jedem gefahrenem wochenende (Freitag,samstag,sonntag).

      grüssle
      Grüssle aus dem Ländle wünscht

      Chris Grenz
    • ich denke mal das das pleul bisschen mehr verschleisst (da ja mehr kraft darauf einwirkt) aber ich denke auch das bei "grösseren motoren"alles auch stärker demensioniert ist wenn du meinst was ich meine!
      Also is es im enddefekt "gleich".
      Grössere motoren haben ja auch weniger drehzahl und deswegen denke ich das die laufgarnitur (Buchse und kolben)nicht so schnell verschleisst,oder??

      PS:verbessert mich bitte!

      Mfg

      Domi
    • Da gibts nix zu korrigieren, Du siehst das schon ganz richtig.

      Drehzahl ist das, was jedem Motor unserer Bauweise am meisten wehtut; das liegt daran, dass der Kolben ständig positiv und negativ beschleunigt wird, weil er ja oben und unten umkehrt. Diese Belastungen steigen dazu auch noch überproportional zur Drehzahl (wenn ich mich recht erinnere, im Quadrat), d.h. wenn man die Drehzahl verdoppelt, vervierfachen sich die mechanischen Belastungen, verdreifacht man die Drehzahl, verneunfachen sich die Belastungen usw. Mit zunehmender Drehzahl "explodieren" die mechanischen Belastungen quasi.

      Die "Hauptrolle" dabei spielt der Kolben; je größer - und damit schwerer - er ist, desto größer ist die Gefahr, dass das Pleul reisst, oder das hintere Kurbelwellenlager kaputtgeht.

      Dies würde nun bedeuten, dass ein 4.1 ccm Motor, der ja in der Regel einen größeren Kolben hat als ein 2.5 ccm Motor, schneller kaputtgeht als der kleinere Motor; würden beide gleich hoch drehen, und qualitativ gleichwertig konstruiert sein, wäre dem auch so. Da der 4.1er aber eine viel geringere Drehzahl braucht, um eine brauchbare Leistung abzugeben, wird er in der Praxis länger leben.

      Unterm Strich wird ein Savagemotor mit 4.1ccm also eine höhere Lebenserwartung haben als ein Revomotor mit 2.5 ccm.

      Es gibt natürlich diverse Mechanismen, um dem entgegenzuwirken; der Laufbuchse an sich sind die hohen Drehzahlen noch relativ "egal", sie ist ja statisch und wird, solange der Ölfilm okay ist, relativ unbeeindruckt von hohen Drehzahlen bleiben. Stark belastet werden aber der Kolben im Bolzenbereich, das Pleuel, und das hintere Ende der Kurbelwelle mit Lager. Wenn man hier zum Beispiel hochwertige Lager einsetzt, den Kolben möglichst leicht konstruiert, und das Pleul z.B. durch Ultraschalltests auf Materialschwächen untersucht, kann man vielen Fehlern entgegenwirken. Solche Motoren kosten aber dann auch richtig Geld, und werden kaum als Standardausstattung zu finden sein.

      Gruß Olli
    • hallo,

      na ja ein 3,5 ccm motor kann auch bis zu 30000U/min drehen.
      das hat nichts zu sagen.
      wichtig ist das das material im motor zusammen passt.
      ich hatte mal einen standartmotor der seine 20 liter gepackt hatte.
      danach kamen erst die lager und das pleuel.
      das ist aber schon etliche jahre her, da hatten die motoren noch nicht diese power.
      nun ich denke wenn man einen halbwegs ordendlichen standartmotor
      besitzt , guten kraftstoff benutzt , das pleuel gut im auge hat und auf
      die motortemperatur schaut( sollte nicht über 120grad sein),luftfilter sollte immer sauber und gut geölt sein, dann
      könnte man schon so auf 10 - 15 litern kommen.

      man sollte sich im klaren sein das 2 takt motore bedingt durch die drehzahl
      und leistung eher verschleissen, wie ein 4 takt motor mit kolbenring.



      grüssle
      Grüssle aus dem Ländle wünscht

      Chris Grenz
    • Das is ja mal genial!

      Genau diese Frage hatte ich mir auch gerade gestellt.

      "Wielange hält so ein Motor überhaupt?" Hmmm

      Also vielen Dank für diesen Thread und die detaillierten Antworten.


      Wenn ich allerdings die Literanzahl auf Wochenenden umrechne krieg ich ein bisschen pippi in den Augen :)


      Olli


      "Savage - Freude am fahren"