Bestimmung der richtigen Schrauben

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    • Bestimmung der richtigen Schrauben

      Vielleicht gibt's ja auch richtige Boots-Profis hier. Wie man bei RC-Cars die richtige Untersetzung bestimmt, ist mir klar. Aber wie ist das bei den (Renn-)Booten?

      Wie bestimme ich die richtige Schrauben- (Propeller) Größe und -Steigung?
      Geht das nur über probieren, oder gibt es da einen besseren Weg?

      Beispiel: Bisher hat mein Robbe Sea-Jet die serienmäßigen Schrauben und den Serienmotor. Jetzt will ich aber verschiedene Motoren aus dem RC-Car Bereich probieren. Diese drehen ja teilweise deutlich höher.

      Wie komme ich also ohne zuviel "Lehrgeld" an die richtigen "Schaumschläger"? Gibt's zu dem Thema vielleicht auch gute Webseiten?
      "Fast is fine - but accuracy is everything"
      Wyatt Earp

    • Leider kenne ich den Sea-Jet nicht, aber die Größe des Propellers hängt natürlich wie auch die Untersetzung beim Auto von vielen Faktoren ab: Motor eher Drehzahlstark (kleiner Propeller) oder Drehmomentmonster (größerer Propeller), halbgetauchter (Hydro-)Antrieb oder vollgetauchter Antrieb, Bauart des Rumpfes und des Antriebes, Wasserkühlung, Anzahl der Blätter des Propellers und im Rennen auch die Stärke der Wasserbewegungen.

      Die Steigung des Propellers kann weitestgehend ausser Acht gelassen werden, da auf dem Markt sowieso fast nur die Graupner-Carbon-Schrauben zu bekommen sind. Die gibt es jeweils nur in einer Steigung für Funktionsmodelle, vollgetauchte Antriebe und Hydropropeller. Metallprops mit unterschiedlichen Steigungen sind für Hobbyzwecke unrentabel, da schweineteuer.

      Soweit ich weiss hat der Sea-Jet einen Z-Antrieb. Dessen Umsetzzahnräder müssen natürlich auch berücksichtigt werden, da die Z-Antriebe eine Überlastung (auch drehzahlmässig) leicht übelnehmen und den Geist aufgeben. Ein Kollege hat kürzlich den nagelneuen Z-Antrieb seiner B-24 binnen kürzester Zeit gekillt. Bis dahin hat's allerdings super funktioniert :shock: Sicher gibt es bei Teilnehmer des Sea-Jet-Cup mehr Infos zur Propellerwahl bei diesem Modell. Seiten zum Sea-Jet-Cup kann man ergooglen.

      Mit Car-Motoren im Boot habe ich bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht. Die Drehzahl ist zwar verlockend, es kommt aber halt auch auf das Drehmoment an. Auch bezüglich der Daten gibt es grosse Unterschiede zwischen den Papierdaten und den Werten im Wasser. Auch verglühen bei starker Last sehr schnell die Kohlen. Die Hammerkohle der typischen Bootsmotoren scheint dafür unempfindlicher als die Schachtkohle der Car-Motoren zu sein. Dem kann man dann nur mit so interessanten Konstruktionen wie direkt an den Kohlenschacht gelötete Wasserkühlungsröhrchen u.ä. begegnen.

      Ein weiterer Punkt der für den typischen Bootsmotor spricht ist der Preis: Einen Speed600 oder Viper 600/20 o.ä. der z.B. bei Mono I wirklich reicht um eine gute Speed zu produzieren kostet unter 20 EUR. Ich kenne keinen leistungsfähigen Car-Motor in diesem Preissegment.
    • Hallo Boris,

      Danke erst mal bis hierher. Ja so ähnliche Antworten wie Deine habe ich bisher immer bekommen :) Also im Grunde wird es wohl doch aufs Ausprobieren heruslaufen, was?

      Der Sea-Jet Antrieb sieht von außen so aus:

      Innen laufen die beiden Wellen gegenläufig auf 2 Zahnräder, welche wiederum von einem Motor angetrieben werden. Es handelt sich also um ein 1-stufiges Getriebe.

      Das Web bietet leider zum SJ nur sehr wenige technischen Informationen in der Richtung, wie ich sie brauche. Auch über Rennbootantriebe findet man nur sehr wenig, wenn man nicht weiß, wo man suchen muß.

      Bei einem SJ-Cup Renen welches ich beobachtet habe, sind mir 2 Brushless-Sea-Jets aufgefallen. Der eine verwendete den serienmäßigen Wellenantrieb, aber irgendwelche speziell angepassten Metallschrauben, die mit der enormen Drehzahl fertig geworden sind.

      Es scheint also doch irgendwie mit sehr viel Drehzahl zu gehen. Dummerweise hab ich die Jungs nicht gleich gefragt.

      Naja...sowas will ich nun mit herkömmlicher Motorentechnik erreichen.
      Vielleicht hast Du ja noch weitere nützliche Tips für mich. ;)

      Noch was: Mit dem Serienantrieb sind mit einem 7-zelligen 3000er Akku Fahrzeiten von fast 20 Minuten (fast immer Vollgas) drin. Die Fahrzeit bei einem SJ-Rennen beträgt 5 Minuten. Da habe ich also durchaus noch etwas Luft :D
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      Wyatt Earp

    • Ja, ausprobieren ist Trumpf, sorry.

      Wenn Du den Antrieb nicht grundsätzlich ändern willst, gibt es ja wohl ohnehin eine Beschränkung nach oben was den Durchmesser des Propellers angeht, aufgrund des Abstandes der beiden Struttruder. Wenn die maximale Größe fahrbar ist, bliebe da nur ein Mehrblatt-Propeller.

      Allgemein zur Propellerkunde gibt es hier einen sehr informativen Beitrag: rc-raceboats.de/propeller1.shtml

      Auch die anderen Artikel auf der Seite sind super empfehlenswert, insbesondere rc-raceboats.de/motoren1.shtml
    • Hi Boris,

      danke für die Links. Die raceboats.de ist wirklich klasse. Ich werde heute mal ein paar Fahrtests mit meinem etwas stärker motorisierten Sea-Jet machen.

      Anstelle des serienmäßigen 600er Robbe habe ich jetzt den LRP Super-Hydro ohne Statorring (mehr Drehzahl) eingebaut. Ansonsten bleibt erst mal alles beim alten...mal sehen... :D
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      Wyatt Earp

    • Hy Jörg,

      als ich nach über 20 Jahren RC-Car fahren auch noch das Wasser entdeckt habe musste ich eines als erstes lernen : Finger weg von Car-Motoren im Boot ! Selbst die drehmomentstarken 17er Truck verdampfen....
      Wie schon Pordus sagte, lieber einen 600/20 an 7 Zellen mit einer 37,5K von Graupner -- billig und gut.
      Allerdings halte ich den SJ-Antrieb nicht für besonders stabil.
      Propsuche ist bis auf gewisse Grundregeln wirklich "Try & Error" : Mit den Graupner Props anfangen und bei gutem Ergebnis mit Metallprops weiter suchen. (1:1 übertragen passt leider nie...)
      Bei den Metallprop-Preisen von >€40,- fahre ich selbst 2x800W noch mit Graupner K-Props....
    • Habe heute die ersten Testfahrten mit dem oben beschriebenen Setup (LRP Super Hydro) hinter mir und muß sagen, daß ich davon schon mal sehr begeistert bin. Die Steigerung in der Fahrleistung ist sehr groß.

      Auf jeder kleinen Welle springt der SJ fast nen Meter weit, was sehr spektakulär aussieht. Die Motortemps hielten sich sehr in Grenzen. Ich glaube, der Serienmotor wurde heißer. Das nächste Mal werde ich ein Digitalthermometer mitnehmen.

      Bei harten Wenden muß man jetzt sogar mit Feingefühl einlenken, damit er nicht zuviel Schub verliert.

      Beim zweiten Akku habe ich nach 5 1/2 Minuten leider einen Prop verloren, so daß ich die Fahrzeit nicht richtig testen konnte.

      Ich gehe aber davon aus, daß noch locker 2 Minuten drin gewesen wären mit 3000er Akkus.

      Für den nächsten Test werde ich den Motor mit den neuen LRP Silberkohlen ausrüsten, die ja im Car-Bereich mit viel Leistung bei sehr langer Lebensdauer glänzen.

      Wäre doch gelacht, wenn ich nicht auch ohne Kehrer-Antrieb in der Experten-Klasse mithalten könnte :)
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      Wyatt Earp

    • Hallo

      Kasaboe schrieb:

      ... Finger weg von Car-Motoren im Boot ! Selbst die
      drehmomentstarken 17er Truck verdampfen....


      Hängt aber sehr vom Boot ab, ich habe das Eco hier:

      toys-port.hu/de/eco_joker_race.htm

      Da funktioniert der 17T GM Motor sehr gut, natürlich wassergekühlt.

      In größeren Booten soll der LRP BigBlock ganz gut funktionieren und ich habe schon mal einen Carson CE4 in eine Graupner Phantom gesetzt. War schneller als mit der 600er Blechbüchse und blieb sogar kühler.

      Viele Grüße,

      Oliver
    • Ich bin dabei mir eine Magin One von Robbe zuzulegen. Dazu gibts ein Antriebsset, darin ist ein 700er 12turner enthalten.

      Wie ist diese Angabe im vergleich zu car-motoren einzuordnen? ich hatte bisher noch kein boot, nur cars und flugzeuge (Avira Piper + Robbe Cardinal). ist der motor aus dem antriebsset schon ende der fahnenstange, also kein weiteres tuning "notwendig" oder ist es für dieses boot eher ne standardausrüstung?
    • Rootover schrieb:

      Ich bin dabei mir eine Magin One von Robbe zuzulegen. Dazu gibts ein Antriebsset, darin ist ein 700er 12turner enthalten.

      Wie ist diese Angabe im vergleich zu car-motoren einzuordnen? ich hatte bisher noch kein boot, nur cars und flugzeuge (Avira Piper + Robbe Cardinal). ist der motor aus dem antriebsset schon ende der fahnenstange, also kein weiteres tuning "notwendig" oder ist es für dieses boot eher ne standardausrüstung?
      esuß


      Also Ende derFahnenstange ist der Motor zwar noch nicht, aber vorerst wird er mal ausreichen. Ein Motor, der etwas besser ist, kostet dann schon so 250-300 Steine. Aber wie gesagt, man merkt kaum was, höchstens als Wetbewerbfahrer. Ich habe auch noch den Stockmotor drin und der reicht mir völlig aus, obwohl ich ganz klar ein speedfahrer bin, also eher nicht auf die Funktionsbote stehe.
      Notwendig ist ein neuer Motor garantiert nicht.

      Der motor hat deutlich mehr power als ein 12Turner Carmotor, deshalb braucht er min. 12 Zellen.

      Gruß